(8. Jahrgang, 2009)
Die Anstrengung hat sich gelohnt!
Endstation Wolfssee? Keineswegs! An Duisburgs waldreicher Sechs-Seen-Platte
startete am Montag, den 5.9.2009, das Berufsorientierungscamp 2009 mit fast
100 SchülerInnen des 8. Jahrgangs. Fröhlich lärmend wanderten die Jugendlichen
durch das feuchte Herbstlaub, um an eigens für sie von der „Ruhrwerkstatt“
Oberhausen aufgebauten Stationen einen Parcours zu absolvieren.
Doch die frische Luft und das sichere Gefühl, notfalls geortet werden zu können,
brachte alle ans Ziel: ein Grillfest am Ufer des Wolfssees.
In kleinen Trupps, mit je einem GPS-Gerät ausgestattet, mussten erlebnis-
pädagogische Aufgaben erledigt werden. So wie im echten Berufsalltag
galt es, sich abzustimmen, Aufgaben nach Können zu erledigen, Kritik zu üben
und auszuhalten, Zeitvorgaben zu beachten und das alles mit dem nötigen
gegenseitigen Respekt.
Am nächsten Tag in der Oberhausener Ruhrwerkstatt gab es noch ein wenig
Muskelkater zu beklagen, aber Kevin brachte es auf den Punkt: „Ich habe ganz neue
Fähigkeiten an mir entdeckt. Ich weiß jetzt, wie ich mich besser motivieren kann“,
freut sich Kevin (8.5). Und auch Maverick und Mladen aus seiner Klasse stellten fest,
wie konzentriert sie sein können - trotz Bewegung.
Erlebnispädagoge Martin Stichler half den Mädchen und Jungen ihre
Erfahrungen auszuwerten. Simon, Fabian und Niklas (8.2) hatten gemerkt,
wie wichtig gegenseitiger Respekt ist.
Sie hatten für ihr Team erfolgreich eine Kletterübung absolviert, aber nicht daran
gedacht, das ergatterte Ü-Ei mit den anderen zu teilen. Philipp (8.2) fand die
Aufgaben besser, bei denen jedes Gruppenmitglied gleich stark beteiligt war.
Auch diese Erkenntnis wurde bewertet und mit beruflichen Qualifikationen verglichen.
Dass nicht jeder dem Parcours gewachsen war, zeigten zwei Jungs aus der
Klasse 8.4. Sie blieben auf einem Felsen sitzen, nicht ahnend, dass ihnen ein
wichtiges Stück Selbstbehauptung entgangen war.
„Wisst ihr schon, was ihr später mal werden wollt?“ Eine harmlose Frage, gestellt
von Erlebnis-Pädagogin Nicole Hülsmann, macht pubertierende 14-Jährige normaler
Weise schweigsamer als sie es sonst sind. Jetzt waren sie gesprächiger. Viele wollten
erst einmal das Abitur machen und dann in die IT-Branche, andere hatten bereits
konkrete Ideen wie „Krankenschwester“ oder „Zerspanungsmechaniker“.
In der „Kurbel“ oder im RAG-Ausbildungszentrum in Oberhausen erhielten unsere
SchülerInnen vertiefende Einblicke in die Praxis. Bildschirmarbeit, Arbeit an der
Werkbank oder mit einer Maschine - die Jugendlichen verfolgten neugierig alle
dargestellten beruflichen Handlungsfelder. Die Ausbilder Peter Vermaßen
(Zerspanung), Georg Wintjes (Industriemechanik) oder Frank Pack (Technisches
Zeichnen) beantworteten geduldig Fragen rund um schulische Qualifikation und
Ausbildung. Als „voll cool“ bezeichneten Lea und Sabrina (8.5) die bewegte
3-D-Darstellung einer Schaltung. Raoul und Dominic testeten derweil ihre
Arbeitssicherheitsschuhe …
Dazwischen erarbeitete das Sozial-Pädagogen-Team um Heiko Seidel und Jennifer
Klotz-Spütz immer wieder Kriterien für eine positive innere Haltung, eine starke
Motivation oder für die Bewusstmachung guter Charaktereigenschaften.
Beim Gender-Parcours stellte sich heraus, dass vor allem die Jungen stark in
Rollenclichés dachten. Deshalb war ihnen der Gedanke an ‚typische Frauenberufe’
bislang verwehrt geblieben. Und einige staunten nicht schlecht, als Sina (8.2) aus
ihrer Klasse den während des Projekts selbst hergestellten Schlüsselanhänger samt
Prägung präsentierte. Einhelliger Kommentar: „Respekt!“
Presse:
WAZ: "Schüler simulieren Betriebsabläufe" , 16.10.2009
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